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stadt.bau.raum Gelsenkirchen, 3. und 4. Dezember 2011:

                                        

                                 

                           


Gemeindehaus Ruhrort, Duisburg, 13. und 14. Januar 2012:

                           

                           

                             
 


Mein Schatten diene mir als Spiegel
ein Shakespeare-Monolog
für zwei
aus
König Richard III.

Richard III. oder die Unmöglichkeit, den Frieden zu

ertragen, wenn man mit sich selbst auf Kriegsfuß steht...


Ohne Selbstliebe keine Liebe, kein Mitleid ohne Selbstmitleid?


Welch ein Motiv, die nach langen blutigen Kämpfen gerade erst

befriedete Welt aufs Neue in ein Schlachtfeld – nein vielmehr

in ein Schlachthaus zu verwandeln! Welch eine Motivation,

die dieses Drama vom ersten Vers an mit sich reißt:

Der „Winter unsers Missvergnügens“ wurde zum „glorreichen

Sommer“, aber im hellen Sonnenschein sieht Richard seinen

deformierten Schatten umso deutlicher. Der Hass auf die

missratene Silhouette macht die allzu heitere Welt unerträglich,

ein neuer Winter muss her! Und Richard wird sich durch fünf

lange Akte hindurchintrigieren und -morden – nur um am Ende

herauszufinden, dass alle Liebesmüh verloren war: Das hässliche

Schattenbild wird nicht hübscher neben den Schatten der

Ermordeten, und der Mörder erkennt nur das, was er von Anfang

an wusste: Richard verdient es nicht, geliebt zu werden – am

wenigsten von sich selbst...


Was macht man mit einem, dessen eiskalter Blick zuletzt auf die eigene winterliche Seelenlandschaft fällt,

wo jeder Hass ins Leere läuft? Was geht er uns an, dieser Mörder von eigenen Ungnaden, der sich selbst

die Rolle des Schurken zuweist, weil der jugendliche Liebhaber mit ihm fehlbesetzt wäre? Was macht ihn so

unverwüstlich, dass wir ihn immer wieder von den Theatertoten auferstehen lassen?


Wir spiegeln uns in diesem schwarzen Doppelgänger. Wir umtanzen ihn, fasziniert und angeekelt

von uns selbst...


Die Hunde bellen, die Menschen applaudieren, wenn Richard auf der Bildfläche erscheint - die Projektion

unseres eigenen Schattens...