Der
Prozess
Tanz
Literatur
Theater nach einer Lektüre
des
gleichnamigen Romans von Franz Kafka
Mit der
Inszenierung Der
Prozess knüpft
Bettina Rutsch an die 1994
begonnene Reihe ihrer abendfüllenden
Solostücke an,
in der sie zuletzt für die 27.
Duisburger Akzente 2003 "ICHs" die
Produktion Labyrinthos
kreierte.
Ein
zentrales Motiv dafür, warum sie nach verschiedenen Projekten
in Zusammenarbeit
mit
anderen KünstlerInnen erneut die Form des Solos
wählt, um ein literarisches
Thema körpersprachlich zu
bearbeiten, findet sich im
Untertitel des Stücks: Tanz
Literatur Theater nach einer Lektüre des
gleichnamigen Romans
von Franz Kafka:
Ein Untertitel, der darauf hinweist, dass der Ansatz für die
Inszenierung nur eine von
unzähligen möglichen Lesarten
des Kafka-Textes ist, zugleich aber scheinbar
paradoxerweise die einzig
mögliche. Insofern das
Lesen von
Literatur ein radikal auf das Individuum
begrenzter und bezogener Akt
ist, kann
es immer und immer wieder nur "eine
Lektüre" sein, die der oder
die Lesende
vollzieht. "Nach einer Lektüre", das
heißt infolge des Lesens von Kafkas Der
Prozess,
geht die Tänzerin folgerichtig
allein auf die Bühne, um mit ihrer Körpersprache, der
ein Lesen und Verstehen
mit dem Körper vorausgeht, den Zuschauern etwas von sich (der
Tänzerin) und von
sich (den Zuschauern)
mitzuteilen, was die Begegnung mit dem Roman
ausgelöst,
ins Rollen gebracht hat. Kafkas Prozess
wird aufgenommen (tänzerisch) und aufgenommen (rezeptiv). Ein
Bewegungsprozess.
Ein Strafprozess.
Ein Krankheits- oder Heilungsprozess.